aus Alpenüberquerung – zu Fuß von Oberstdorf nach Meran
Tag 3: Von Zams nach Wenns
Erste Routenänderung erforderlich
Eigentlich stand heute die Etappe durchs Kaisertal über das Kaiserjoch auf dem Plan. Unser Bergführer entschied am Vorabend kurzfristig, dass die Tour zur Zeit zu gefährlich und die Strecke aufgrund der Schnee- und Witterungsverhältnisse nicht begehbar ist. Das heißt natürlich nicht, dass wir dem Schnee komplett entgangen sind.😉
Stattdessen schlug er die alternative Route von Zams nach Wenns im Pitztal vor. Mantramäßig betete Guide Reiner uns vor, die Tour sei zwar etwas kürzer als die planmäßige, aber nicht zu unterschätzen. Was abends als Running Gag begann, sollte uns am Tag darauf noch einholen…
Per Bustransfer gelangten wir nach Zams in Tirol, dem Startpunkt der alternativen Route. Die meisten von uns waren nicht traurig, dass wir uns an der Talstation der Venet-Bergbahn während einer kurzen Wartezeit ein wenig die Beine vertreten konnten. Nach dem wilden Ritt bergauf und bergab durch enge Spitzkehren war der eine oder die andere ein wenig grün um die Nase. 🙋🏻♀️
Eine moderne Gondel brachte uns bequem auf den „Genussberg Venet“. 300 steile Höhenmeter später hatten wir das Gipfelkreuz der Glanderspitze auf 2512 m erreicht. Nach dieser willkommenen ersten Rast nahmen wir direkt das nächste Gipfelkreuz ins Visier. Dabei wurden wir ein kleines Stück von einem Gleitschirmflieger begleitet, der von dort oben bestimmt eine noch bessere Aussicht hatte als wir.
Flieger, grüß mir die Sonne
Langer Abstieg mit tollem Ausblick
Eine Gratwanderung über Schnee, Felsen und einige „Kraxelpassagen“ bildeten den Anfang eines laaangen Abstiegs. Die „richtigen“ Wege waren teilweise von Schnee bedeckt oder von Geröll verschüttet, weshalb wir ein paar abenteuerliche Umwege nahmen, die auf den ersten Blick gar nicht als Wege zu erkennen waren. Eigentlich auch nicht auf den Zweiten. 😉 Selbstverständlich folgten wir unserem Bergführer vertrauensvoll über Stock und Stein. Bei einer schönen Rast auf der Lärcher Alm (sensationell: Speckbrot und Kaspressknödel) stärkten wir uns für den weiteren Abstieg, der ab hier hauptsächlich über Wiesenwege und Waldpfade führte. An mehreren Passagen wurden wir hautnah von Kühen begleitet. Übrigens: Die höchste Erhebung, die ihr hinter Rolf im Bild seht – da kommen wir gerade her. Das, was wir bis hierher geschafft haben, ist allerdings gerade mal die Hälfte unseres Abstiegs.
Fazit: Gelungenes Alternativprogramm am Venet
Reiner hatte uns gewarnt und natürlich recht behalten: Diese Tour hatte es in sich. Der steinige und felsige Abstieg ließ sich aufgrund der Wegbeschaffenheit nicht gut gehen. Wir bewältigten 1350 Höhenmeter abwärts und kamen mit qualmenden Socken in Wenns an, wo wir uns sehr über den Transfer zu unserem Hotel in Stillebach im Pitztal freuten. Der lange Abstieg vom Venet ging ganz schön in die Oberschenkel.
Impressionen von Tag 3
Es folgen einige Eindrücke von Tag 3: Von Zams nach Wenns.