aus Unterwegs zwischen Alpen und Adria 2021
Rund um den Bleder See
In einer stürmischen Nacht tobte sich das nur etwa 50 Meter von unserem Platz entfernte Meer an den dortigen Felsen aus und bildete eine kaum zu ignorierende Geräuschkulisse. Der Wecker klingelte dennoch gnadenlos – selbstgewähltes Schicksal. Wir planten unsere Ankunft in Bled am frühen Vormittag und dachten mit Schaudern an die langen Schlangen an der Grenze. Schließlich wollten wir heute wenigstens noch rund um den Bleder See wandern.
Frühe Abreise nach Slowenien
Beim Grenzübertritt von Slowenien nach Kroatien vor ein paar Tagen staunten wir nicht schlecht über den kilometerlangen Rückreisestau. Das Schlangenende hatte schätzungsweise drei Stunden Wartezeit, bis es seine Pässe und das EU-Impfzertifikat vorzeigen durfte. Wir waren also auf alles gefasst, als wir uns der Grenze Kroatien/Slowenien näherten. Aber wir hatten Glück. Vor uns standen erst ein paar Fahrzeuge und nach etwa 15 Minuten waren wir wieder in Slowenien. Hier wollten wir wenigstens noch eines unserer verpassten Reiseziele in Angriff nehmen.
Vorbei die Rechnerei mit Kuna. Vielleicht lag es daran, dass wir so aus der Übung waren oder an der krummen Zahl? Wir empfanden das Zahlen mit fremder Währung jedenfalls als äußerst lästig und waren froh, nun wieder den Euro nutzen zu können.
Das Zahlungsmittel ist zum Glück die einzige negative Erinnerung, die wir aus unserer Stippvisite in Istrien mitnehmen. Ansonsten blicken wir auf eine gelungene Premiere zurück, die Lust auf mehr gemacht hat.
Süße Berühmtheit: Die Bleder Cremeschnitte
Nach etwas über zwei Stunden Fahrt erreichten wir mit dem Örtchen Bled und seinem berühmten gleichnamigen See unser Ziel für die kommenden Tage. Der Bleder See wirkt im Verhältnis zum kleinen Ort auf den ersten Blick sehr groß, dabei dauert die Spazierrunde um den See gar nicht lange. Langweilig ist die Tour sowieso nicht: Die hoch oben auf dem Felsen thronende Burg von Bled und die kleine Kapelle auf der Insel im See sehen aus jedem Blickwinkel anders aus. Nach anderthalb bis zwei Stunden hat man den See umrundet und sich einen ersten Überblick verschafft.
Etwas länger dauert es, wenn man häufig stehenbleibt, um die unglaublichen Grün- und Blautöne des Wassers zu bewundern, viele Fotostopps einlegt und sich in einem der netten Cafés auf eine Kremsnita („Cremeschnitte“) niederlässt. Die Bleder Cremeschnitte besteht aus Blätterteig, Eiercreme und Eischnee. Sie ist eine süße Berühmtheit und geht hier weg wie warme Semmeln. Selbstverständlich besaßen wir genug Anstand, eines der slowenischen Nationalgerichte umgehend zu probieren.