aus Unterwegs zwischen Alpen und Adria 2023
Wandern auf dem Soča-Trail, Teil 1
In voller Regenmontur machten wir uns auf den Weg, die 24. Etappe des Alpe-Adria-Trails zu erkunden. Diese Etappe verläuft parallel mit dem Soča-Trail und umfasst insgesamt 28,9 Kilometer. Das war uns für eine Tour zu viel und so haben wir die Strecke, die unmittelbar an unserem Campingplatz vorbeiführt, in zwei Teilstücke aufgeteilt. Los ging’s mit dem leichteren und kürzeren Part von unserem Campingplatz nach Bovec (gut 9 Kilometer).
Wildes Wasser, faszinierende Farben
Wir nehmen die beste Nachricht des Tages vorweg: der Regen wurde weniger! Auch wenn davon morgens auf dem Weg ins Sanitärgebäude noch nichts zu merken war: 13 Grad und leichter Regen. Am 30. August. Herrlich.
Zum Start der Wanderung nieselte es glücklicherweise nur noch. Nach einer etwa zwei Kilometer andauernden Verwirrung fanden wir den richtigen Einstieg in den Soča-Trail (Slowenisch: Soška Pot). Der Weg verlief stets parallel zum Fluss – mal auf gleicher Höhe, meist aber oberhalb. Einige Male kreuzten wir die in unterschiedlichen Farbschattierungen leuchtende Soča über ziemlich wackelige Holzbrücken.
Die Soča ist ein lebhafter Alpenfluss, der in Trenta am Fuß der mächtigen Julischen Alpen entspringt und nach 136 km unter ihrem italienischen Namen Isonzo in den Golf von Triest fließt. Wegen ihrer unglaublichen Farbe wird sie auch „Smaragdfluss“ genannt. Insbesondere ihre rasanten Stromschnellen machen sie interessant für allerlei Wassersportler. Auf unserer Tour beobachteten wir zum Beispiel fasziniert mehrere Kajak-Gruppen bei ihren Fahrten durchs wilde Wasser. Die Stromschnellen waren an manchen Stellen echt nicht ohne.
Über gut zu gehende Wege und Pfade erreichten wir das Tagesziel Bovec, den mit gut 3000 Einwohnern größten Ort hier in der Umgebung. Muss man nicht gesehen haben. Wir hatten Schwierigkeiten, die Zeit bis zur Abfahrt unseres Busses totzuschlagen. Eisessen war als Zeitvertreib jedenfalls nicht geeignet. Wir haben hier das schlechteste Eis aller Zeiten gefunden. Alle drei getesteten Sorten (Stracciatella, Pistazie, Schokolade) schmeckten gleich und eklig süß, als hätte man die weiße Creme aus einem Schokokuss als Grundmasse genutzt und nur entsprechend eingefärbt. Obwohl das Eis sehr teuer war, landete es nach wenigen Probierlöffeln leider im nächsten Mülleimer. Und das will was heißen. Ich kann mich nicht erinnern, dass Eis-Enthusiast Carsten schon mal eins entsorgt hätte…
Glaubt man den Tourenbeschreibungen auf verschiedenen Portalen, war unser Teil 1 nicht nur der leichtere, sondern auch der vermeintlich weniger sehenswerte Part der Wanderung. Wenn das so ist, sind wird gespannt auf morgen, denn das Wandern auf dem Soča-Trail hat uns heute schon sehr gut gefallen. Aber seht selbst.