Wochenendtrip nach Bremen

aus Kurztrips

Kurzreise in die vielseitige Hansestadt

Berühmte Sehenswürdigkeiten wie Bremer Stadtmusikanten und Roland, Marktplatz, Böttcherstraße und Schnoorviertel; traditionelle Spezialitäten wie Kaffee und Bier, Knipp, Babbeler, Kuller und Kluten: Die Hansestadt mit ihren knapp 570.000 Einwohnern bietet viele Attraktionen auf kleinem Raum und eignet sich daher perfekt für unsere Kurzreise, einen Wochenendtrip nach Bremen.

Beeindruckend: Der geschichtsträchtige Marktplatz

Moin! Wir starten unseren Rundgang durch die Hansestadt Bremen auf dem beeindruckenden Marktplatz, wo sich ein Hingucker an den nächsten reiht. Mit der Weser im Rücken blicken wir im Uhrzeigersinn auf das Rathaus und den Roland, den Dom St. Petri, das Haus der Bürgerschaft und den Schütting sowie die hübschen Häuser auf der Westseite des Marktplatzes. Die ehemaligen Häuser reicher Kaufmannsleute tragen die Handschrift niederländischer Baumeister.

Der zentrale Marktplatz bietet eine erstaunlich große Sehenswürdigkeitendichte auf kleinem Raum. Im Grunde muss man sich mittig stehend lediglich im Kreis drehen und schon kann man eine stolze Zahl von Attraktionen der Bremen-To-do-Liste abhaken. Nimmt man darüber hinaus noch ein paar Extra-Schritte in Kauf, kann man den Dom St. Petri von innen besichtigen und von seiner Aussichtsplattform den Blick über die Dächer der Stadt schweifen lassen.

Durch die Böttcherstraße

Vom Marktplatz -direkt links neben dem Schütting- führt ein schmaler und unscheinbarer Durchgang in Richtung Weser. Schon nach wenigen Metern leuchtet dem geneigten Besucher das güldene Relief „Der Lichtbringer“ entgegen, welches den Eingang zur berühmten Böttcherstraße markiert. Diese kleine Gasse, durch die im Mittelalter Fässer von der Weser in Richtung Marktplatz transportiert wurden, beheimatet heute kleine Geschäfte, Cafés und ein Museum. In ihrer heutigen Form existiert sie seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Die malerische Böttcherstraße mit ihren roten Backsteinbauten wurde als Kunst und Handwerk verbindendes Gesamtkunstwerk erschaffen, in welchem sich zeitgenössische Künstler und Architekten verwirklichten.

Bremer Stadtmusikanten

Verlässt man den Marktplatz in die entgegengesetzte Richtung, sollte man keinesfalls die berühmtesten Einwohner Bremens übersehen. Die Bronze der Bremer Stadtmusikanten schmiegt sich fast schon zierlich an die Westfassade des Rathauses.

So richtig übersehen könnte man Esel, Hund, Katze und Hahn allerdings höchstens in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden. Zu allen anderen Zeiten kündet ein kleiner Menschenauflauf davon, dass sich hier wohl ein Punkt von Interesse befinden muss. 😉 Groß und Klein stehen an, um des Esels Beine zu umfassen, denn wer die Vorderbeine des Esels berührt, hat einen Wunsch frei. Wünsche stehen offensichtlich hoch im Kurs, denn die Beine des Esels sind schon ganz blank. Tipp vom Stadtführer: Immer beide Beine umfassen. 

Weser- und Hafenrundfahrt

Ein Wochenendtrip nach Bremen ist nicht komplett ohne eine Weser- und Hafenrundfahrt. Vom Martinianleger aus drehten wir eine Runde und betrachteten die Hansestadt inklusive Überseestadt und Hafen vom Wasser aus. Auch wenn Bremen sich in der Gesamtbetrachtung nicht hinter Hamburg zu verstecken braucht: Der Hafen ist natürlich nicht mit den Dimensionen der großen Nachbarstadt vergleichbar. Zumal Bremens Überseehafen ein paar Kilometer weiter nördlich in Bremerhaven liegt. Ein paar ordentliche Containerschiffe waren aber auch hier zu bestaunen.

Ebenfalls vom Wasser aus gut zu erkennen: die Weserpromenade „Schlachte“, Bremens ehemaliger Stadthafen. Treppenartig angelegte Sitzgelegenheiten sowie einladende Restaurants, Kneipen und Bars bieten freie Aussicht auf die Weser und Platz zum Bummeln.

Stadtbummel-Pause: Kaffeesieren und Streetfood

Auf dem Bremer Marktplatz und in der Fußgängerzone gibt es eine große Auswahl gemütlicher Einkehrmöglichkeiten für alle Gelegenheiten. In einer Stadt, die mit einer so langen Kaffee-Tradition aufwartet -zum Beispiel gab es hier die erste Kaffeefabrik Europas- liegt es nahe, einen Schluck des braunen Goldes zu verkosten. Zum Kaffeesieren* verschlug es uns in das bereits 1889 gegründete Traditionscafé Knigge. *Kaffeesieren heißt auf bremisch soviel wie „Kaffeetrinken und Kuchenessen gehen“. Wir wurden nicht enttäuscht: es gab ein riesiges Kuchenbuffet und leckeren Kaffee. 

Wer mit dem deftigen norddeutschen Essen wie Labskaus, Knipp oder Kohl und Pinkel nicht viel anfangen kann, wird mit Sicherheit in der Markthalle 8 fündig. In gemütlichem Ambiente werden an verschiedenen Ständen internationale Speisen angeboten, quasi Streetfood mitten in der Innenstadt (in der Nähe des St. Petri-Doms).

Sehr zufrieden waren wir auch mit dem Essen im Fisherman’s Seafood Bremen, wo es trotz des Namens fischlose Alternativen gibt für alle, die sich nicht zu Fisherman’s Friends zählen sowie im urigen Bremer Ratskeller. 

Schnoorviertel: Das älteste Viertel der Stadt

Wie an einer Schnur („Schnoor“) aufgereiht stehen die hübschen, mittelalterlichen, bunten Häuschen im namensgebenden Schnoorviertel. Dieses Viertel ist in südlicher Richtung in wenigen Gehminuten vom Marktplatz aus zu erreichen. Insbesondere in den Morgenstunden war dort niemand anzutreffen außer ein paar Fotografen auf der Suche nach geeigneten Motiven. Und die boten sich hier zahlreich.

Fazit: Hanseatischer Flair zwischen Tradition und Moderne

Geschichtsträchtige Plätze bestaunen, Schiffe kieken, durch den Schnoor bummeln, über die lebhafte Weserpromenade schlendern, Seemansgarn spinnen, Kaffeesieren und andere, typisch bremische kulinarische Spezialitäten probieren: All das kann man sehr gut in einem Wochenendtrip nach Bremen unterbringen. 

Das Auto kann dabei getrost stehenbleiben, denn die meisten Sehenswürdigkeiten der Hansestadt sind fußläufig erreichbar. Oder man greift auf Fahrrad, Straßenbahn, Schiff oder den Stadtmusikanten-Express (eine kleine Bimmelbahn) zurück. Die Hansestadt hat eine angenehme Größe für einen Städtetrip. Nicht nur deshalb gibt es von uns eine klare Reiseempfehlung.

Ein Wort noch zum Wetter, welches zwar zwischen Flipflops und Gummistiefeln schwankte, aber immerhin deutlich besser war als angesagt. Wie wir vor Ort gelernt haben, gilt in Norddeutschland: Schlechtes Wetter ist erst, wenn die Fische auf Augenhöhe vorbeischwimmen. Ok, ok – daran gemessen war das Wetter gut. Sehr gut sogar. 😉

2 thoughts on “Wochenendtrip nach Bremen

  • 13. September 2022 um 11:37 Uhr
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    Alles so schön leer! War bei mir leider komplett anders. 🙁 Gut, ich war auch bei knapp 30 Grad an einem Sonntag in Bremen. Da war vor lauter Menschen nichts mit schönen Fotos.

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    • 13. September 2022 um 18:10 Uhr
      Permalink

      Umso besser, dass Du Dir hier welche anschauen kannst.😉 Spaß beiseite: Die Bilder im Schnoor-Viertel haben wir Sonntagmorgen noch vor dem Frühstück geschossen. Da waren noch nicht viele Touristen unterwegs.

      Antwort

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