Unterwegs zwischen Alpen und Adria – Tag 5

aus Unterwegs zwischen Alpen und Adria 2021

Auf nach Venedig

Eigentlich sah der weitere Tourverlauf ein sanftes Vortasten in Richtung Süden und Osten vor. Mit jeweils einem Halt in Meran, Bozen und Toblach (alles Südtirol) wollten wir uns langsam in Richtung Slowenien bewegen. Eigentlich. Heute Morgen erlebten wir erstmals eine negative Seite des Campingbooms: Südtirol platzte aus allen Nähten. Wir telefonierten mehrere Campingplätze in den oben genannten und weiteren östlich liegenden Orten ab. Alles voll – nichts zu machen.

Südtirol völlig überfüllt

Tja, da nützt einem auch der schönste Plan nichts.😉
Also fuhren wir in Richtung Süden wieder an Meran und Bozen vorbei, dann am kompletten Gardasee, um in Höhe von Verona in Richtung Osten abzubiegen. Seltsame Streckenführung? Was soll’s. Unsere Reiseroute sieht jetzt sowieso schon aus, als hätte ein unmotivierter 3-Jähriger auf einer Landkarte herumgekritzelt. 🤣

Es gab lediglich einen Platz, der nicht sofort „tutto completo“ vermeldete, sondern mit „Ja, wir haben aktuell (8 Uhr morgens) etwas frei. Aber wir reservieren nicht. Wenn Sie Glück haben, bekommen Sie heute Nachmittag noch einen Platz…“ noch die beste Option bot.

Wir hatten Glück und grüßen nach über vier Stunden Fahrt (zum Glück ohne Zwischenfälle) heute und morgen aus Venedig. La Serenissima hat halt immer ein Herz für uns.

Kontrastprogramm in Venedig

Größer könnte der Kontrast kaum sein: von fast menschenleerer Natur in die proppenvollen Gassen rund um den Markusplatz, von ca. 10 Grad heute Morgen zu 30 Grad bei Ankunft in Venedig.😅

Den unverhofften Aufenthalt in unserer Lieblings-Lagunenstadt nutzten wir, um mal durch andere Viertel als üblich zu schlendern. So stießen wir zum Beispiel auf den Fischmarkt, der allerdings bereits geschlossen und nur noch am Geruch zu erkennen war. Dafür war es dort schön leer.

Wir besuchten die „Libreria acqua alta“, Venedigs wohl berühmtesten Buchladen. In dem einzigartigen Geschäft sind unzählige Bücher bis unter die Decke gestapelt, liegen auf Stühlen, Tischen, in Kisten, Gondeln und Booten. Diese ungewöhnlichen Liegeplätze teilen sie sich mit etlichen frei herumlaufenden Katzen. Der schlauchartige Laden erstreckt sich über mehrere aneinandergereihte Räume und geht auf jeden Fall als „Bücherlabyrinth“ durch. Das regelmäßig einfallende Hochwasser („acqua alta“) hat der Buchhandlung übrigens nicht nur ihren Namen beschert: Ein ziemlich markanter Geruch hat sich dort festgesetzt. Die Libreria acqua alta: Etwas muffig und völlig überfüllt, aber durchaus sehenswert.

Unterwegs abseits der ausgelatschten Touristenpfade

Selbst in einer von Touristen überrannten Stadt wie Venedig findet man fast menschenleere Gassen vor, wenn man sich abseits von Rialtobrücke und Markusplatz bewegt. In einer kleinen Seitengasse stießen wir auf den Palazzo Contarini del Bovolo. Der Palazzo beherbergt zwar eine Kunstausstellung, ist aber vor allem bekannt für seine berühmte Wendeltreppe, die Scala Contarini del Bovolo. Von hier aus hat man mal einen anderen Blick über die Dächer der Stadt. 

Die Ponte dell‘Accademia ist eine von vier Brücken, die über den Canal Grande führt. Die Brücke selbst ist keine herausragende Schönheit, doch sie bietet eine besonders schöne Aussicht. Gerade im Abendlicht lohnt sich der Besuch und der Blick auf eine der markantesten Kirchen der Stadt: Etwa in der Bildmitte seht ihr die unverkennbaren Kuppeln von Santa Maria della Salute.

Unser Tag in Bildern

  • Cincin: Un veneziano a venezia 🍹

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