aus Unterwegs zwischen Alpen und Adria 2021
Wanderung zu den Spronser Seen
Der Naturpark Texelgruppe, vor dessen Toren unser Campingplatz „Bergkristall“ liegt, ist mit über 33.000 Hektar der größte Naturpark Südtirols. Auch die Spronser Seen gehören dazu. Ja, genau, die Spronser Seen. Die Wanderung zu den Spronser Seen konnten wir im Juni im Rahmen unserer Alpenüberquerung wegen Lawinengefahr nicht machen. Zeit für einen neuen Versuch.
Erster Halt an der Faltschnalalm
Schon am Ortseingang von Pfelders war die Wanderung zu den Spronser Seen gut ausgeschildert. Als die Beschilderung abrupt endete und wir an mehreren Stellen auf „Durchgang verboten“-Aushänge stießen, fragten wir -peinlich berührt, bereits so früh am Tag die Orientierung verloren zu haben- einen Einheimischen nach dem Weg. Der freundliche Anwohner berichtete, dass kürzlich ein LKW den an dieser Stelle fehlenden Wegweiser umgefahren habe und dieser noch nicht ersetzt worden sei. Haha, das ging ja schon wieder gut los.
Über Waldpfade, die mehr und mehr steinig wurden, je höher wir kamen, erreichten wir nach etwa 45 Minuten Aufstieg die Faltschnalalm. Obwohl es nachts ordentlich geregnet hatte, war der Weg weniger matschig als erwartet und ok zu gehen.
Über grüne Wiesen und Weiden zum Spronser Joch
Nach einer kurzen Kaffeepause ging’s weiter über grüne Wiesen und Weiden. Hinter den Gipfeln zu unserer Linken lugte gerade die Sonne hervor und tauchte die gesamte Umgebung in ein schönes Licht. Begleitet von unzähligen Kühen, Ziegen, Schafen, Pferden und ein paar anderen Wanderern legten wir Höhenmeter um Höhenmeter zurück. Auf einem Teilstück des Tiroler Höhenwegs erreichten wir erst das Faltschnal- und schließlich das Spronser Joch auf 2581 Meter.
Von hier aus bot sich ein atemberaubender Blick über die acht Gewässer umfassende hochalpine Seengruppe – allesamt Relikte gewaltiger Eiszeit-Gletscher. Nach dem Abstieg zu den Spronser Seen traten wir zügig den Rückweg an: Dunkle Regenwolken waren aufgezogen.
Schöner Abschluss: Einkehr auf der Faltschnalalm
Glücklicherweise blieben wir von Regen verschont. Unseren zügigen Schritt verlangsamten wir nur, um ein Pony und ein Ziegenböckchen am Wegesrand zu streicheln. Zum Abschluss der Wanderung kehrten wir wieder auf der Faltschnalalm ein, wo wir uns das sehr leckere Essen zweifellos verdient hatten. Wir ließen den rundherum gelungenen Tag Revue passieren und waren glücklich, die letzte Etappe der Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran doch noch gewandert zu sein. Zumindest den größten Teil davon. Die 1040 Höhenmeter rauf und auch wieder runter auf einer Gesamtstrecke von fast 18 km gingen uns allerdings ganz schön in die Knochen. Egal, die Ibus liegen bereit!😅