Erlebniswege Sieg – Rundweg Wahnbachtalsperre

aus Auf anderen Pfaden

Unterwegs auf dem Erlebnisweg Sieg – Rundweg Wahnbachtalsperre

Die roten Markierungen des Erlebniswegs Sieg kreuzten regelmäßig unsere bisherigen Wanderungen auf den Etappen des Natursteigs Sieg. Grund genug, uns damit ausführlicher zu beschäftigen. Die als Rundwege angelegten Erlebniswege Sieg führen durch abwechslungsreiche Landschaften und informieren auf Schautafeln über Flora, Fauna, Kultur und Geschichte der Region. Die Touren verlaufen mal als leicht zu bewältigende Spaziergänge und mal als anspruchsvollere Wanderungen. Spoileralarm: Der Erlebnisweg Sieg – Rundweg Wahnbachtalsperre gehört eindeutig zur zweiten Kategorie.

Rund um die Wahnbachtalsperre

Wie bei Rundwegen üblich gibt es logischerweise mehrere Einstiegsmöglichkeiten. Wir wählten den Parkplatz an der Wahnbachtalsperre als Startpunkt und folgten dem Weg in empfohlener Gehrichtung, so dass wir schon nach wenigen Metern auf der Staumauer der Talsperre standen. Einigermaßen beeindruckt von deren Größe setzten wir nach Überquerung des Staudamms den Weg nach links fort. Eine Weile folgten wir breiten Pfaden durch den Wald, bevor ein asphaltierter Weg zwischen Wiesen entlang führte.

Ein ständiges Auf und Ab

Es ging stetig auf und ab. Naturbelassene Wege und schmale, sich windende Pfade direkt an der Talsperre wechselten sich ab mit steilen Auf- und Abstiegen fern des Wassers. Von oben boten sich tolle Ausblicke auf die weit unter uns liegende Talsperre, unten querten wir immer wieder kleinere Gewässer. Mal war für diesen Zweck ein Holzsteg vorhanden und mal war unser Erfindungsreichtum gefragt (siehe Fotos). An mehreren Passagen stießen wir auf umgestürzte Bäume, die sich jedoch selbst mit wenig ausgeprägten Kletterkünsten gut überwinden ließen. Der Sturm, der vor einigen Wochen über Nordrhein-Westfalen wütete, hatte auch hier deutliche Spuren hinterlassen. 
Apropos „hinterlassen“: Um den Hinterlassenschaften wandernder Waldbesucher entgegenzuwirken, stehen entlang des Wegs in regelmäßigen Abständen immer wieder Bänke und vor allem Mülleimer. Kaum hatten wir diese Erkenntnis lobend laut ausgesprochen, kam natürlich erstmal keine Bank mehr. 😉
Nach etwa 9 Kilometern trafen wir auf die Schutzhütte Ringelstein, die eine überdachte Sitzgelegenheit und Bänke mit schöner Aussicht bot (siehe Bild). Eine gute Stelle für eine erste Rast.

Kanadische Verhältnisse versus Fichtensterben

Auf den nächsten Kilometern folgte unseres Erachtens eines der schönsten Teilstücke der gesamten Runde. Durch dichten Nadelholzbewuchs erhaschten wir immer wieder Blicke auf das weit unter uns liegende, dunkelgrüne und in der Sonne glitzernde Wasser. Ohne jemals in Übersee gewesen zu sein, befanden wir, dass hier ein Hauch von Kanada in der Luft lag.
Die schönen, dunkelgrünen Tannen sind allerdings nur die halbe Wahrheit. Zur ganzen Wahrheit gehört leider, dass das große Fichtensterben auch hier natürlich ein Thema ist. An vielen Stellen stehen fast kahle und farblose Bäume. Eine Hinweistafel informiert darüber, dass wegen der schwierigen Umstände in diesem steilen Gelände auf die Aufforstung verzichtet wird. Absolut nachvollziehbar und dennoch traurig. Man stelle sich vor, wie wunderschön die Landschaft mit gesunden Bäumen aussähe.
Durch größtenteils bewaldete Flächen erreichten wir nach etlichen Kilometern das Örtchen Schneffelrath. Die Beine waren hier schon einigermaßen müde geworden und so zog sich das letzte Stück ganz gut. Die wunderschön angelegte Nussbaum-Allee verstärkte den Eindruck des Nicht-Vorankommens… Kurz bevor wir zu unserem Ausgangspunkt zurückkehrten, passierten wir die letzte Sitzgelegenheit mit Seeblick.

Fazit: Anspruchsvoller Rundweg mit tollen Ausblicken

Auf der Internetseite des Natursteigs Sieg heißt es: „Die gut 23 Kilometer lange Route ist wegen ihrer teils sehr schmalen Trampelpfade und dem stetigen Auf und Ab auch für geübte Wanderer eine Herausforderung.“ Ja. Das kann mal wohl so sagen.

Die Tour „Erlebnisweg Sieg – Rundweg Wahnbachtalsperre“ hatten wir schon etwas länger auf dem Zettel. Die Einschätzung, dass man diese Tour keinesfalls bei schlechten Witterungsbedingungen unternehmen sollte, teilen wir nun. Auf den teilweise sehr naturbelassenen Wegen könnte es gefährlich werden, wenn man ins Rutschen gerät. Wer ausreichend Kondition und Kraft für 23,8 Kilometer mit einigen knackigen An- und Abstiegen besitzt, erlebt hier eine schöne und aussichtsreiche, selbst am Wochenende nicht zu stark frequentierte Wanderung. 

Kostenloser Parkplatz an der Wahnbachtalsperre

Wir nutzten den kostenlosen Parkplatz direkt an der Wahnbachtalsperre in Siegburg-Seligenthal (Talsperrenstraße, 53721 Siegburg), wo wir an einem Samstagvormittag gegen 10 Uhr einen der letzten freien Plätze ergatterten. 

2 thoughts on “Erlebniswege Sieg – Rundweg Wahnbachtalsperre

  • 16. März 2022 um 19:49 Uhr
    Permalink

    Tolle Bilder von einer schweren Tour

    • 17. März 2022 um 17:22 Uhr
      Permalink

      Danke für Deinen Kommentar. Ja, die Tour war wirklich anstrengend.

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