Unterwegs auf dem Bigge-Lister-Weg
Der Bigge-Lister-Weg führt auf 46 Kilometern rund um Bigge- und Listertalsperre – vielleicht ein bisschen viel für einen Tag. Durch Verbindungswege lässt sich der Weg in die drei Etappen Nord-, West- und Südroute aufteilen. Wandert mit uns auf der Nordroute und erlebt die Schönheit der Natur im südlichen Sauerland.
Bigge-Lister-Weg Nordroute
Wir starteten unsere Wanderung vom Campingplatz auf dem Sonderner Kopf aus. Die äußeren Bedingungen ließen sich an diesem Februartag mit einem einzigen Wort beschreiben: ungemütlich. Bei nasskalten 2 Grad und einem ordentlichen Wind, der uns den Regen unter die tief ins Gesicht gezogene Kapuze drückte, starteten wir über hügelig verlaufende Waldwege. Auf diesem Teilstück lenkte uns die ständige Suche nach dem richtigen Weg ein wenig von dem Niederschlag ab.
Nach einem kurzen Anstieg erreichten wir den Ort Uelhof. Über weite Felder erblickten wir die Talsperre weit unter uns. Von hier aus war es nicht mehr weit bis zum ersten Highlight, der Listertalsperre. Kurz bevor wir diese erreichten, gerieten wir -unseres Erachtens unverschuldet- erneut vom rechten Weg ab und schlugen uns letztlich durch das Dickicht bis zur Talsperre.
Als wir die Listertalsperre über die Staumauer querten, bestaunten wir den beachtlichen Unterschied des Wasserstands auf den beiden Seiten.
Skywalk Biggesee
Bigge-Lister-Weg Nordroute ja, aber anders: Ab der Listertalsperre entschieden wir uns dazu, ein wenig vom geplanten Weg abzuweichen. Wir nahmen nicht mehr den „Höhenweg“, der uns oberhalb des Biggesees durch den Wald, sondern den Weg, der direkt am See entlang führte. Der Niederschlag der vergangenen Tage hatte die Waldwege sehr matschig werden lassen und der wolkenverhangene Himmel machte sowieso jeden Ausblick zunichte. Der Regen hatte inzwischen aufgehört und wurde von Hagelschauern abgelöst. Zwischendurch lichteten sich die Wolken und erste blaue Inseln durchzogen das triste Grau-in-Grau.
Nach einer Kaffeepause am Biggedamm bei Attendorn nahmen wir einen Abstecher zur Aussichtsplattform „Biggeblick“ in Angriff. Die begehbare Stahlkonstruktion bot in einer Höhe von 90 Meter einen ungetrübten Blick über den Biggesee, die Insel Gilberg und die gesamte Waldenburger Bucht.
Immer weiter am See entlang folgten wir am Ostufer dem asphaltierten Weg in Richtung Süden, wobei wir die Waldenburger Bucht, die Waldenburger Kapelle und die Burgruine Waldenburg passierten. Rechts das Wasser, links der Wald, von oben immer weniger Niederschlag – der Tag entwickelte sich durchaus positiv.
Die Freude über den dichten Wald wurde immer wieder von den typischen „braunen Gerippen“ absterbender Fichten getrübt. Der Kahlschlag war hier nicht so großflächig wie wir ihn schon auf anderen Wanderungen gesehen haben, aber wir kamen doch an einigen dieser traurigen „Baum-Friedhöfe“ vorbei.
Fazit: Monochromes Vergnügen
Der Weg zog sich zum Ende etwas, was jedoch dem Wetter und den farblich wenig abwechslungsreichen Ausblicken geschuldet war. Ende Februar hatten wir aber auch nichts anderes erwartet und sind sicher, dass der Bigge-Lister-Weg Nordroute „in Farbe“ noch sehenswerter ist. Nach gut 23 Kilometern erreichten wir über zwei abkürzende Spangenwege unseren Ausgangspunkt am Sonderner Kopf. Durchgefroren und hungrig wie wir waren, kehrten wir in der Taverne am See ein. Das griechische Restaurant überzeugte durch gutes Essen und freundliche Gastgeber.