Auf zur Küste
Auf einer Kreuzfahrt würde man einen Tag wie diesen wohl als „Seetag“ bezeichnen. Nach dem ereignisreichen Tag gestern in Matera war heute auf dem Weg zur Küste wieder stundenlanges Hinternplattsitzen im Wohnmobil angesagt.
Unterwegs in Richtung Mittelmeer
Für die Querverbindung an die Mittelmeerküste gibt es leider keine durchgehende Autobahn, so dass wir uns größtenteils über das italienische Pendant zu unseren Landstraßen fortbewegten. Insbesondere kurz hinter Matera konnten wir uns davon überzeugen, wie stark Teer deformiert sein kann. Auf einer abschüssigen Straße war die Fahrbahn extrem wellig teilweise mit einem Versatz von bis zu 40 cm. Zum Fahrbahnrand zog sich ein tiefer Riss und die Asphaltschicht an der Seite stand etwa einen halben Meter senkrecht in die Luft. So etwas haben wir noch nie gesehen – in Deutschland wäre eine solche Straße garantiert gesperrt.
Dennoch kamen wir gut voran. Zumindest bis kurz vor Sorrento. Die einzige Straße in Richtung der sorrentinischen Halbinsel war BRECHEND voll, so dass wir für die letzten 15 Kilometer sage und schreibe zwei Stunden brauchten.🙄
Straßenverkehr: Norditalien vs. Süditalien
Und die waren richtig ätzend. „Die Italiener fahren wie die Bekloppten“ – dieser These haben wir bislang vehement widersprochen. Da waren wir aber auch noch nicht in Süditalien. Du lieber Himmel! Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie hier gefahren wird. Die Straßen sind so eng, dass wir froh sind, mit unserem Mobil überhaupt vorwärts kommen, ohne irgendwo anzuecken. Ein parkendes Taxi am Fahrbahnrand hier, ein entgegenkommender Reisebus da, tief in die Fahrbahn hängende Felsen dort und aus allen Richtungen kommen Roller angeschossen…
Kleinere Autos und Motorroller schieben sich während eines Abbiegevorgangs rechts und links an einem vorbei – unglaublich. Zwei Kleinwagen trieben es auf die Spitze. Als wir an einer Kreuzung nach links abbogen, quetschte sich ein Auto rechts an uns vorbei, eins von links und beide stießen vor uns mit lautem Scheppern zusammen. Wir blieben zum Glück unbeteiligt.
Den Rest des Tages haben wir uns hier eingerichtet und auf dem Campingplatz ein wenig umgesehen. Von unserem Standort in Sorrento am Golf von Neapel werden wir in den kommenden Tagen mehrere spannende Ausflüge unternehmen.
