Wir bleiben in der Toskana
Nach nur einer Nacht in Siena ging es schon wieder weiter. Als wir vor ein paar Tagen die Route umgeplant haben, zogen wir natürlich auch unsere lange „Reste-Liste“ zu Rate. Dabei stießen wir auf Montecatini Terme. Der ein oder andere erinnert sich vielleicht noch an die Geschichte vom Tag der nutzlosen Foto-Stopps auf unserer ersten Reise. Wir hatten einen halben Tag damit verplempert, vermeintlich tolle Szenarien anzufahren, was aus den verschiedensten Gründen scheiterte. In Montecatini Terme zum Beispiel war auf dem einzigen für unser Wohnmobil geeigneten Parkplatz leider gerade ein Wochenmarkt. Wir hatten kürzlich einen Tipp für einen tollen Campingplatz dort bekommen – also los, nichts wie hin.
Zwischenstopp in Certaldo Alto
Auf dem Weg hielten wir in Certaldo Alto. In einigen Reiseführern heißt es, dieses Örtchen sei der kleine Bruder von San Gimignano – was auch immer das heißt. Eine gewisse architektonische Ähnlichkeit war nicht von der Hand zu weisen; außerdem konnte man die markanten Umrisse von San Gimignano auf dem nächsten Hügel erkennen. Ansonsten hatte das Örtchen nichts mit den vor Touristen überquellenden Straßen und den vielen Geschäften gemein. Hier war sozusagen tote Hose. Ein angenehmer Start in den Tag.
Ankunft in Montecatini Terme kurz vor Toresschluss
Genauso gemütlich wollten wir weiter nach Montecatini Terme juckeln. Es war schließlich nicht mehr weit, ein Katzensprung quasi. Zurück im Mobil wunderten wir uns über die vom Navi errechnete Ankunftszeit. Haha, so ein Quatsch! Das hieße bei der verbleibenden Kilometerzahl ja im Durchschnitt nur 60 km/h. Wir hätten es inzwischen besser wissen müssen, als unser Navi zu verspotten, bevor wir die Straßen gesehen haben…
Auf sehr kurvigen und sehr schmalen Straßen mussten wir immer wieder fast bis zum Stillstand abbremsen und unser Mobil so weit wie möglich an den unbefestigten Straßenrand zirkeln, um entgegenkommenden Autos das Vorbeifahren zu ermöglichen. Eieiei, was für ein Ritt schon wieder.
Trotz fehlender Radwege sind übrigens erstaunlich viele Fahrradfahrer -insbesondere Rennradfahrer und Mountainbiker in „Profi-Outfits“- unterwegs, die sich in der prallen Sonne mit den kurvigen Bergstraßen herumplagen. Sportlich, sportlich!🚴♀️🚴♂️
Wortwörtlich kurz vor Toresschluss kamen wir circa zehn Minuten vor der Mittagspause um 13 Uhr an – sonst hätten wir zwei Stunden vor dem geschlossenen Tor warten müssen. Und das bei 33 Grad, strahlend blauem Himmel und einem verlockenden Pool auf dem Gelände.