„Wenn jemand ein Reise tut, so kann er was erzählen…“
Und wenn einem dabei die Fahrräder gestohlen werden, kann er noch viel mehr erzählen.🙄
Nachdem wir uns morgens davon überzeugt hatten, dass der Fahrraddiebstahl nicht nur ein schlechter Traum gewesen ist, haben wir als erstes mit der Versicherung telefoniert. Um den Schaden zumindest teilweise ersetzt zu bekommen, musste -wie befürchtet- zwangsläufig eine Anzeige bei der italienischen Polizei erstattet werden.
Auf dem Weg dorthin führte das Navi uns mehrfach an eine Brücke, die nur von Fahrzeugen <2,5t überquert werden durfte. Entnervt, weil wir sowieso schon im Zeitverzug waren und sich auf die Schnelle kein ordentlicher Parkplatz finden ließ, machte ich mich allein auf den immerhin noch etwa 25-minütigen Fußmarsch. Viareggio zeigte sich noch einmal von seiner allerbesten Seite und beweinte unsere bevorstehende Abreise aus allen Schleusen. Trotz Schirm wurde ich natürlich patschnass. Auf der Wache lief alles reibungslos, der Beamte war sehr nett und verzog keine Miene ob der triefnassen Touristin. Dank meines Wörterbuchs war ich immerhin in der Lage mein Anliegen in der Landessprache vorzutragen (das war es aber auch schon). Der Rest ging mit Englisch über die Bühne. Auf meinem Weg zurück schien sogar die Sonne, so dass ich fast trocken wieder am Abstellort ankam. Mann und Mobil noch da – puh, wenigstens etwas.
Tja, und jetzt?
Der ursprüngliche Plan war: Kurzer Stopp bei den Marmorbrüchen von Carrara und dann für zwei Tage in die Cinqueterre; das MUSS und (für mich) heimliche Highlight unserer diesjährigen Reise.
Nach zahlreichen Telefonaten stand fest, dass alle Campingplätze im Umkreis der Cinqueterre entweder belegt, ungeeignet für unser Wohnmobil (zu klein) oder ungeeignet für uns selbst (mangelhafte Ausstattung) oder zu weit außerhalb des Ortes gelegen (zumindest ohne Fahrrad – danke nochmal!).
Unsere weiteren Haltepunkte Portofino, Sestri Levante und Camogli waren nur als Zwischenstopps gedacht und hätten eine frühe Anreise erfordert. Durch den Besuch auf der Polizeiwache hatten wir bereits den ganzen Vormittag verplempert. Auf Großstadttrubel in Mailand oder Genua hatten wir keine Lust, zumal das Wetter auch immer schlechter wurde.
Keine Experimente mehr
Kurzerhand entschieden wir, unsere letzte Station vorzuziehen und direkt zum Lago Maggiore durchzufahren. Da wissen wir vom letzten Jahr, was wir haben – die vergangenen Tage waren irgendwie aufregend genug.
Nach mehr als fünf Stunden zum Teil aufregender Fahrt (Tipp: Wenn die Wiese neben der Autobahn brennt, ist Schritttempo angesagt) sind wir endlich angekommen und haben einen sehr schönen Stellplatz mit Seeblick bezogen. 😊
Und das Wetter? Ich sach et ens esu: Em Hätze Sunnesching oder wie sonnig dein Tag wird, bestimmt nicht das Wetter.🤷♀️🤷♂️ Es soll in den nächsten Tagen aber besser werden.🌞