Alpenüberquerung auf dem E5 – Prolog

aus Alpenüberquerung – zu Fuß von Oberstdorf nach Meran

Alpenüberquerung auf dem E5 – Prolog 

Die Vorbereitungen

Nun war es also so weit: Unsere Alpenüberquerung auf dem Fernwanderweg E5 stand kurz bevor. Wir hatten uns für die geführte Variante mit Gepäcktransport entschieden, denn diese garantierte jeden Abend eine Unterkunft im Hotel in Einzel- oder Doppelzimmer und wäre so einigermaßen Corona-sicher.

Seit der Buchung vor etwa einem Jahr hatten wir uns sowohl körperlich als auch in Sachen Ausrüstung auf diese Wanderung vorbereitet.

Die körperliche Vorbereitung beschränkte sich auf etwas mehr Sporttreiben als üblich. Das regelmäßige Lauftraining wurde um eine Einheit pro Woche erhöht, zudem wanderten wir ab dem Frühjahr verstärkt -so gut, wie Wetter und Beruf es vereinbaren ließen- hier in der Region. Rheinland und Eifel können zwar nicht mit alpinen Regionen mithalten, was die Höhenmeter betrifft, aber zum Eingehen für unsere große Herausforderung sollte es wohl hoffentlich reichen.

In jedem Fall reichte es, um unsere neuen Wanderschuhe unzählige Kilometer lang bergauf und bergab bei Sonne, Wind und Wetter einzulaufen. Auch unsere neue Regenkleidung konnten wir noch in heimischen Gefilden ersten Dichtigkeitsprüfungen unterziehen. 
Für die anstehende sechstägige Tour stockten wir zudem unser Sortiment an Funktionskleidung von Kopf bis Fuß auf und erstanden jeweils eine atmungsaktive Kopfbedeckung. Unsere Packliste orientierte sich sehr stark an den Tipps unserer Bergschule Oase Alpin. Diese stellten sich im Nachhinein als gut und praktikabel heraus.

Worauf haben wir uns da nur eingelassen…?

Während wir uns also in Sachen Fitness und Ausrüstung bestmöglich auf unsere Alpenüberquerung auf dem Fernwanderweg E5 vorbereitet fühlten, kamen kurz vor Tourstart Probleme mentaler Art auf. Wir wandern beide gern, wohnortbedingt allerdings weder in solchen Höhen noch solche Strecken. Und auch nicht tagelang am Stück. Was uns bei der Buchung vor etwa einem Jahr als tolle Idee erschien, kam vor allem mir mehr und mehr irrsinnig vor, je näher der Termin rückte.

Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Worauf haben wir uns da bloß eingelassen? Sechs Tage am Stück wandern. Rauf auf 3000 Meter. 1000 Höhenmeter rauf und runter. Was, wenn wir uns am ersten Tag den Fuß verknacksen? Eine fette Blase laufen? Der Muskelkater uns ab dem zweiten Tag so zu schaffen macht, dass es eine einzige Quälerei wird? Mehr und mehr mischten sich ein gewisses Unwohlsein und leichte Anflüge von Fluchtverhalten unter die Vorfreude…

2 thoughts on “Alpenüberquerung auf dem E5 – Prolog

  • 29. Juli 2021 um 08:36 Uhr
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    Die selben Zweifel hatten mich auch befallen. Lustig, wie sich manche Bedenken gleichen. Hier muss ich nochmal die Qualität von Reiner hervorheben, der die Gruppe gut eingeschätzt und ein adäquates Tempo vorgelegt hat. Naja, manchmal auch komische Wege gefunden hat, wo für mein Dafürhalten gar kein Weg vorhanden war.

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    • 29. Juli 2021 um 19:05 Uhr
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      Haha – ja, da hast Du recht.😁

      Antwort

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