Nächtliche Bekanntschaft mit Reinhard
Bei einem nächtlichen „Spaziergang“ zum Sanitärgebäude lernten wir einen Dauercamper kennen: „Reinhard“, den Camp-eigenen Fuchs. Dieser schlich bekanntermaßen des Nächtens auf Futtersuche zwischen den abgestellten Fahrzeugen umher. Mehr als einen kurzen Blick gestattete der kleine Kerl uns allerdings nicht, dann war er wieder verschwunden. 🦊
Die eisige Nacht ging in einen eisigen Morgen über, an dem wir das Mobil bei 5 Grad Außentemperatur verließen. Durch die lockeren Wölkchen zeigte sich schon frühmorgens strahlend blauer Himmel. Herrlich. Nach dem ersten Frost-Schock machten steigende Temperaturen Lust auf eine Wanderung.
Hoher Ifen und Hahnenköpfle
Der markante Hohe Ifen war uns aus diversen Winterurlauben bestens bekannt. Wir fuhren bereits verschiedene Pisten herunter, zwei Mal bewanderten wir auf einem wunderschönen Winterwanderweg das Gottesackerplateau. Wir waren so gespannt, wie das ganze wohl im Sommer aussehen würde, als wir in der Gondel saßen, um uns zur Mittelstation auf 1567 m bringen zu lassen. Von dort aus machten wir uns zu Fuß auf zum Gipfel des „Hahnenköpfle“ auf 2085 m. Hahnenköpfle…was so niedlich klingt, hatte es teilweise ganz schön in sich.😂
Spätestens auf dem moderat, aber stetig ansteigenden Weg von der Mittelstation in Richtung Gipfel wurde uns klar, worauf wir uns da eingelassen hatten: Das würde kein Spaziergang werden. Premiere: Erstmalig testeten wir unsere Wanderstöcke und versprachen uns davon weniger Fuß- und Knieschmerzen am Folgetag. Und hoffentlich keinen Muskelkater vom ungewohnten Stockeinsatz.😆
Je höher wir kamen, desto karger wurde unsere Umgebung. Die satten grünen Wiesen wichen nach und nach dem felsigem Geröll und wir waren inzwischen froh, unsere Wanderstöcke dabei zu haben. Ganz wichtig: Immer mal wieder umdrehen, denn die Aussicht war nicht nur nach vorne und oben atemberaubend, sondern entzückte uns in 360 Grad.
Auf dem Gottesackerplateau
Das letzte Stück zum Gipfelkreuz mussten wir ein bisschen klettern. Aber dann: Endlich oben! Ganz schön frisch und windig war es auf 2085 m. Obwohl uns beim Aufstieg sehr warm geworden war, zogen wir schnell unsere Jacken über. Vom Gipfelkreuz aus hatten wir einen tollen Blick über das gesamte Kleinwalsertal. In der entgegengesetzten Richtung war in der Ferne der Bodensee auszumachen.
Und noch etwas stach uns von dort oben ins Auge: Das Gottesackerplateau. Schneebedeckt hatten wir es schon etliche Male per Ski und Snowboard oder zu Fuß auf einem tollen Rundweg gekreuzt. Im Sommer standen wir vor einer zerklüfteten Karst-Landschaft. Das mussten wir uns unbedingt aus der Nähe ansehen und entschieden uns für eine Schnupperrunde. Die Steine waren zwar größtenteils unbeweglich, man musste aber trotzdem ganz schön drauf achten, wohin man den nächsten Schritt setzte. Aus diesem Grund und natürlich, weil wir oft stehenblieben, um die surreale Umgebung auf uns wirken zu lassen, brauchten wir einige Zeit, bis wir wieder an der Mittelstation eintrafen. Auf der sonnigen Terrasse gönnten wir uns erstmal leckere eisgekühlte Getränke, bevor wir in die Gondel in Richtung Talstation stiegen.
Fazit: Eine tolle, absolut empfehlenswerte Wanderung. Gerade das letzte Teilstück zum Gipfel und vor allem das Gottesackerplateau sollte man unseres Erachtens ausschließlich bei gutem Wetter und guter Sicht gehen. Da wir das Stück von der Tal- zur Mittelstation mit der Gondel zurücklegten, kamen wir insgesamt nur auf gut 7 km. Aufgrund der darin enthaltenen Höhenmeter waren wir am Ende aber doch geschlaucht.
Es folgen ein paar Eindrücke!