Acqua alta in Venedig
Als wir in unserer Lieblings-Lagunenstadt ankommen, stellen wir erschrocken fest, dass es an vielen Stellen Wasser gibt, wo es normalerweise überhaupt nicht hingehört. So oft wir schon hier waren, DAS erleben wir zum ersten Mal: Acqua alta in Venedig!
Arrivederci Südtirol
Mit der Erkenntnis, dass von den Dreien „September ➕ Südtirol ➕ Sommer“ immer nur zwei zusammen gehen, verlassen wir Vals gegen 8 Uhr bei 7 Grad Außentemperatur. Wir wollen nicht klagen, im Mobil hatten wir immerhin 9 Grad. Schön war’s natürlich, aber nicht gerade das, was man sich in Sachen Temperaturen für einen Sommerurlaub vorstellt.
Mit dem ein oder anderen kleinen, aber im Grunde nicht bemerkenswerten Stau ging es weiter über den Brenner bis nach Venedig. La Serenissima empfing uns mit 27 Grad im Schatten, zack – Temperatur innerhalb von drei Stunden fast vervierfacht.😁
Ticket für Tagestouristen
Auch wenn Venedig diesmal nur Mittel zum Zweck für unser eigentliches Ziel ist (dazu morgen mehr), statten wir der Lagunenstadt natürlich einen Besuch ab. Und? War dafür ein Eintritt fällig? Nein!
Seit 2019 geistert das Thema „Ticket für Tagestouristen“ umher. Um die Urlauberströme besser lenken zu können, sollen Tagesbesucher ihren Ausflug in die Altstadt vorab reservieren und eine Eintrittsgebühr bezahlen. Die Einführung wurde mehrmals verschoben; inzwischen gab es eine Pilotphase, die Mitte Juli 2024 endete. Die Eintrittsgebühr wurde testweise an insgesamt 29 Tagen kassiert. Grundsätzlich waren in der Zeit zwischen 8.30 Uhr und 16 Uhr 5 Euro Eintritt fällig.
Ab 2025 soll zu bestimmten Tagen ein Grundtarif gelten, dessen Höhe offenbar noch nicht feststeht. An „kritischen Tagen“ muss jedoch wohl ein Höchsttarif von 10 Euro bezahlt werden.
Wir ließen uns also gebührenfrei durch die Gassen treiben und investierten das gesparte Geld sinnvoll in Eis, Aperol, Wein, Panini und weitere Köstlichkeiten. Über unser leckeres Abendessen sind wir zu schnell hergefallen – davon gibt es in den Bildern des Tages nur noch die leeren Teller zu sehen. Immerhin sind die Weingläser noch voll.
Acqua alta in Venedig
Während unseres Stadtbummels stellten wir fest, dass in der wasserreichen Lagunenstadt an vielen Stellen Wasser zu finden ist, wo es gar nicht hingehört. Jetzt waren wir schon so oft hier, doch dieses Phänomen haben wir noch nie live erlebt: Acqua alta in Venedig.
Der Grund dafür dürfte sein, dass die Überschwemmungen hauptsächlich im Herbst und Winter auftreten und damit außerhalb unserer üblichen Reisezeit. Dieses Szenario führte uns anschaulich vor Augen, dass die Lagunenstadt existenziell bedroht ist. Insbesondere, weil die Auswirkungen des Klimawandels zu einem Anstieg des Meeresspiegels führen, was das jährliche Hochwasser für Venedig noch gefährlicher machen könnte.