Weniger ist mehr
Nächstes Update mit der Erkenntnis: Unser Programm war wohl doch ein wenig zu ambitioniert. „Sightseeing im Schnelldurchgang“ soll nicht das Motto der Reise sein. Es ist schon etwas anderes, ob man morgens einfach in den Mietwagen vor dem Hotel steigt, um eine Liste von Sehenswürdigkeiten abzuklappern oder sein „Schlachtschiff“ reisefertig machen und am Besten bis zum späten Nachmittag einen Stellplatz gefunden haben muss. Das haben wir vom Zeitaufwand definitiv unterschätzt bzw. gar nicht auf dem Schirm gehabt.
Deshalb grüßen wir heute noch nicht direkt aus Florenz, sondern vom Campingplatz in Fiesole (etwas oberhalb von Florenz und daher mit wunderschöner Aussicht darauf). Firenze steht nun für morgen auf dem Plan. Und weil es hier so schön ist, haben wir kurzfristig San Gimignano und Volterra gecancelt und widmen dieser Stadt einen ganzen Tag (und morgen eine weitere Nacht).
Sightseeing im Schnelldurchgang
Heute haben wir Pisa, Pistoia sowie den ein oder anderen Aussichtspunkt besucht und damit ein für andere mehrtägiges Urlaubs-Programm im Schnelldurchgang erledigt.🚀
Jedes Kind kennt den schiefen Turm von Pisa. Wir haben ihn dann auch mal aus der Nähe betrachtet. Ist wirklich schief. Ansonsten war Pisa nett und erwartungsgemäß voller Touristen. Rund um die Hot-Spots drängten sich die Leute in Reisebusgruppen-Stärke. Es war uns zu voll, zu warm und da wir sowieso nur auf der Durchreise waren, verkürzten wir unseren Aufenthalt auf das Nötigste.
Pistoia war deutlich ruhiger. Das Städtchen mit seinem imposanten Marktplatz hatte um die Mittagszeit natürlich auch diverse Besucher angelockt, aber kein Vergleich zu Pisa. Ein kleiner Bummel durch den Ortskern und weiter ging die Reise.
Denkwürdiger Halt in San Miniato
Einen denkwürdigen Halt legten wir in San Miniatio ein. Je weiter wir auf der Anfahrt in Richtung Altstadt vordrangen, desto enger wurden die Gässchen. Schließlich standen wir vor einem recht niedrigen und schmalen Stadttor, hinter welchem eine Fußgängerzone begann. Wenden: Fehlanzeige. Und nun? Der kleinen Straße nach links am Tor vorbei konnten wir auch nicht folgen: Gesperrt. Während mir schon ganz heiß wurde und ich uns vor meinem geistigen Auge die kurvigen, schmalen Straßen RÜCKWÄRTS wieder herunter fahren sah, hatte der “Schutzheilige der Neu-Camper” offenbar ein Einsehen. Ein Arbeiter kam und räumte die Absperrung zur Seite. Grazie!
Wir gelangten zu einem großen, aber ebenfalls abgesperrten Parkplatz. Offensichtlich hatte hier bis gerade ein Markt stattgefunden. Mit eingerosteten Spanisch-Kenntnissen, einem Italienisch-Wörterbuch sowie Händen und Füßen verständigte ich mich mit dem freundlichen, italienischen Arbeiter. Wenn ich alles richtig verstanden hatte, durften wir nun 30 Minuten am Straßenrand parken, bevor man uns eine Parkkralle verpassen würde. Parkticket kaufen? No, non possibile.
Ok. Also Uhrenvergleich und los. Auf einem stetig ansteigenden Weg erklommen wir den “Torre di Federico”, einen Aussichtsturm, der Ausblick auf die toskanische Landschaft versprach. Der Aufstieg zog sich ganz schön. Das Ende vom Lied: Wir rannten quasi rauf und runter und kamen völlig abgehetzt gerade pünktlich nach 30 Minuten wieder an. Auweia. Ein Tag wie mit der Vorspultaste beschleunigt. Ein paar schöne Bilder haben wir aber trotz der Eile geschossen.